Einführung in die professionelle Praxis der Pferdefütterung unter Berücksichtigung von Belastungssituationen...
Die professionelle Pferdefütterung stellt einen zentralen Bestandteil der Haltung und Pflege von Pferden dar, da sie maßgeblich die Gesundheit und Leistungsfähigkeit des Tieres beeinflusst. Eine ausgewogene Ernährung ist entscheidend, um das Pferd in optimaler körperlicher Verfassung zu halten und es bestmöglich auf die unterschiedlichen Anforderungen vorzubereiten.
Besonders bei sportlichen oder arbeitenden Pferden muss die Fütterung an die jeweiligen Belastungssituationen angepasst werden, um eine Leistungssteigerung zu ermöglichen und gleichzeitig gesundheitlichen Problemen vorzubeugen. Verschiedene Belastungssituationen, wie intensives Training, Wettkämpfe oder saisonale Belastungen, erfordern eine differenzierte Betrachtung der Nahrungsaufnahme und eine präzise Anpassung der Futterzusammensetzung. In der professionellen Praxis bedeutet dies nicht nur die Berücksichtigung des Grundbedarfs an Energie und Nährstoffen, sondern auch die Beachtung von spezifischen Anforderungen in Bezug auf Ausdauer, Regeneration und Muskelaufbau.
(Concept: Armin Pinter, 2025)
Grundumsatz und besondere Stoffwechselsituationen...
Der Grundumsatz eines Pferdes ist die Energiemenge, die es benötigt, um alle grundlegenden physiologischen Funktionen im Ruhezustand aufrechtzuerhalten. Dieser Wert dient als Basis für die Berechnung des gesamten Energiebedarfs, da er die minimalen Anforderungen für Atmung, Kreislaufsystem, Temperaturregulation und andere lebenswichtige Prozesse abdeckt. Der Grundumsatz ist dabei stark abhängig vom Körpergewicht des Pferdes und variiert je nach Lebensphase und Aktivitätsniveau.
Im Kontext der Pferdefütterung sind jedoch auch spezielle Stoffwechselsituationen von besonderer Bedeutung, da sie den Energiebedarf und die Nährstoffzusammensetzung beeinflussen. Diese besonderen Situationen können durch unterschiedliche physiologische oder leistungsbedingte Anforderungen entstehen. Im Folgenden werden einige dieser speziellen Stoffwechselsituationen näher betrachtet.
Alter
Mit zunehmendem Alter verändert sich der Stoffwechsel eines Pferdes. Ältere Pferde, insbesondere solche über 15 Jahre, können eine verringerte Verdauungs- und Nährstoffaufnahme aufweisen, was zu einer geringeren Effizienz der Nahrungsverwertung führt. Zudem nimmt der Energiebedarf aufgrund der nachlassenden körperlichen Aktivität ab, gleichzeitig kann jedoch ein erhöhter Bedarf an bestimmten Mikronährstoffen bestehen, etwa an Vitaminen und Mineralstoffen, die für den Erhalt der Knochenstruktur und des Immunsystems erforderlich sind. Der Grundumsatz nimmt mit zunehmendem Alter tendenziell ab, was durch eine genaue Fütterungsplanung ausgeglichen werden muss, um Übergewicht oder Mangelernährung zu vermeiden.
Trächtigkeit
Die Trächtigkeit ist eine der bedeutendsten Phasen im Leben eines Pferdes, da sie den Energiebedarf der Stute deutlich erhöht. Im ersten Drittel der Trächtigkeit ist der zusätzliche Energiebedarf relativ gering, jedoch steigt dieser in der Mitte und am Ende der Trächtigkeit erheblich. Während der letzten Trächtigkeitsphase (insbesondere im 8. und 9. Monat) wächst das Fohlen stark, und die Stute benötigt mehr Energie, um das Wachstum und die Entwicklung des Fohlens sowie die eigenen Körperfunktionen zu unterstützen. Zusätzlich zu den höheren Energieanforderungen sind auch verstärkte Mineralstoff- und Proteinbedarfe zu berücksichtigen, um eine gesunde Fohlenentwicklung und eine reibungslose Geburt zu gewährleisten.
Fohlenaufzucht
Fohlen, besonders in den ersten Lebensmonaten, haben einen extrem hohen Energiebedarf, da sie sich schnell entwickeln und wachsen müssen. In dieser Phase ist eine ausgewogene, hochwertige Fütterung besonders wichtig. Die meisten Fohlen erhalten ihre Ernährung zunächst über die Muttermilch, die hohe Mengen an Protein und Energie liefert. Im Verlauf der Fohlenaufzucht beginnt man, zusätzliches Kraftfutter anzubieten, um den steigenden Bedarf zu decken. Ein ausgewogenes Verhältnis von Kalzium und Phosphor ist in dieser Wachstumsphase entscheidend, um die Knochenentwicklung zu unterstützen und langfristige gesundheitliche Probleme zu vermeiden.
Wettkampfsituation und intensive Belastung...
Sportlich aktive Pferde, die regelmäßig in Wettkampfsituationen eingesetzt werden oder intensives Training absolvieren, benötigen eine deutlich höhere Energiezufuhr. Intensive körperliche Belastung steigert den Bedarf an sowohl Kohlenhydraten (für schnelle Energie) als auch an Proteinen (für Muskelaufbau und -regeneration). Während intensiver Belastung werden Glykogenspeicher in den Muskeln und der Leber erschöpft, weshalb eine erhöhte Zufuhr von leicht verdaulichen Kohlenhydraten, wie sie in speziellen Sportbroten oder Kraftfuttermitteln enthalten sind, notwendig wird. Auch die Regenerationsphasen nach dem Wettkampf erfordern eine angepasste Fütterung, da das Pferd nach einer intensiven Belastung vermehrt Nährstoffe benötigt, um Gewebe zu reparieren und die Energiereserven wieder aufzufüllen.
Stoffwechselstörungen und besondere Erkrankungen
Neben den oben genannten normalen Lebensphasen kann es auch zu speziellen Stoffwechselsituationen kommen, die eine gezielte Anpassung der Ernährung erfordern. Dazu zählen Stoffwechselerkrankungen wie Cushing-Syndrom oder PSSM (Polysaccharide Storage Myopathy), bei denen der Energiebedarf und die Nahrungszusammensetzung je nach Krankheitsbild stark variieren. Bei solchen Erkrankungen ist es besonders wichtig, die Kohlenhydratzufuhr zu regulieren und die Fütterung an die speziellen Bedürfnisse des Pferdes anzupassen, um eine Verschlechterung des Gesundheitszustands zu verhindern.
Der Grundumsatz bei Pferden: Wissenschaftliche Betrachtung und Berechnung...
Der Grundumsatz (auch Ruheenergiebedarf, RER - Resting Energy Requirement) stellt die Energiemenge dar, die ein Pferd in völliger Ruhe benötigt, um grundlegende physiologische Prozesse wie Atmung, Kreislauf, Thermoregulation und Zellfunktionen aufrechtzuerhalten. Diese Energiemenge wird als Basis für die Berechnung des gesamten Energiebedarfs herangezogen und bildet die Grundlage für die Fütterungsplanung in der Pferdehaltung.
Physiologische Grundlagen des Grundumsatzes
Der Grundumsatz ist eine fundamentale Größe in der Physiologie, die von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird, insbesondere von Körpergewicht, Alter, Geschlecht und der Körperzusammensetzung des Pferdes. Die metabolische Aktivität des Pferdes, die zur Aufrechterhaltung dieser lebenswichtigen Funktionen erforderlich ist, variiert jedoch je nach physiologischem Zustand und den spezifischen Belastungsanforderungen.
Ein höheres Körpergewicht bedeutet in der Regel einen höheren Grundumsatz, da mehr Gewebe (Muskeln, Organe, Knochen) mit Energie versorgt werden muss. Auch die Körperzusammensetzung – der Anteil an Muskelmasse im Vergleich zu Fettgewebe – hat Einfluss auf den Energiebedarf, da Muskelgewebe mehr Energie verbraucht als Fettgewebe.
Berechnung des Grundumsatzes (RER)
Für die Berechnung des Grundumsatzes existieren verschiedene Formeln, die die Körpermasse eines Pferdes und den Energieverbrauch berücksichtigen. Eine weit verbreitete Methode ist die sogenannte Atwater-Formel oder die Resting Energy Requirement (RER)-Formel, die in der Literatur häufig verwendet wird:
RER = 70 × (Körpergewicht) 0.75 RER
Dabei wird das Körpergewicht des Pferdes in Kilogramm eingesetzt und der exponentielle Faktor 0.75 dient als Anpassung an die metabolische Rate bei Tieren. Diese Formel geht davon aus, dass der Energieverbrauch nicht linear, sondern exponentiell mit dem Körpergewicht ansteigt.
Beispiel: Ein Pferd mit einem Körpergewicht von 600 kg würde nach dieser Formel einen Ruheenergiebedarf von:
RER=70×(600)0.75≈14.448kcal/Tag
haben.
Dieser Wert stellt die Energiemenge dar, die das Pferd täglich benötigt, um grundlegende Stoffwechselprozesse in einem Zustand der Ruhe zu unterstützen.
Faktoren, die den Grundumsatz beeinflussen
Obwohl das Körpergewicht der Hauptfaktor bei der Berechnung des Grundumsatzes ist, spielen auch weitere Faktoren eine Rolle:
- Kondition und Körperzusammensetzung: Pferde mit höherem Anteil an Muskelmasse haben einen höheren Grundumsatz als solche mit höherem Fettanteil. Dies liegt daran, dass Muskelgewebe metabolisch aktiver ist und mehr Energie benötigt.
- Alter: Jüngere Pferde haben tendenziell einen höheren Grundumsatz als ältere Tiere. Bei älteren Pferden kann es durch einen niedrigeren Stoffwechsel zu einer Reduzierung des Grundumsatzes kommen.
- Krankheit und Verletzungen: Erkrankungen, insbesondere fieberhafte Zustände oder entzündliche Prozesse, erhöhen den Grundumsatz erheblich, da der Körper zusätzliche Energie für die Immunantwort und die Heilung aufwendet. Auch chronische Erkrankungen wie Cushing oder PSSM (Polysaccharide Storage Myopathy) können den Energiebedarf verändern.
- Thermoregulation: Pferde, die in extrem kalten oder heißen Umgebungen gehalten werden, benötigen zusätzliche Energie, um ihre Körpertemperatur aufrechtzuerhalten. In kalten Klimazonen erhöht sich der Grundumsatz, da das Pferd mehr Energie aufwenden muss, um Wärme zu produzieren.
Wissenschaftliche Untersuchungen zum Grundumsatz von Pferden
Wissenschaftliche Studien zum Grundumsatz von Pferden zeigen, dass der Energieverbrauch im Ruhezustand nicht nur durch das Körpergewicht, sondern auch durch die Art der Haltung und die Aktivitätslevel des Pferdes beeinflusst wird. Eine Studie von McDonald et al. (2002) zeigte beispielsweise, dass Pferde in verschiedenen Klimazonen und Haltungsbedingungen unterschiedliche Grundumsätze aufwiesen, selbst wenn das Körpergewicht gleich war.
Dies verdeutlicht, wie wichtig es ist, nicht nur den Körpergewicht, sondern auch Umwelteinflüsse in die Berechnung des Energiebedarfs einzubeziehen.
Zusätzlich wurde festgestellt, dass bei Pferden mit schwereren Krankheitsbildern der Grundumsatz stark ansteigen kann. Eine Untersuchung von Martin et al. (2016) befasste sich mit Pferden, die an Fieber oder anderen entzündlichen Prozessen litten, und zeigte, dass der Energiebedarf in diesen Fällen um bis zu 30 % höher sein kann als bei gesunden Tieren.
Praktische Anwendung in der Pferdefütterung
In der Praxis wird der Grundumsatz als Basis für die gesamte Fütterungsplanung genutzt. Um die Fütterung exakt auf die Bedürfnisse eines Pferdes abzustimmen, wird der Grundumsatz durch zusätzliche Faktoren ergänzt, die die Aktivität des Tieres betreffen. Für arbeitende oder sportlich aktive Pferde wird der Grundumsatz oft mit einem Aktivitätsfaktor multipliziert, um den gesamten Energiebedarf zu berechnen.
Die präzise Berechnung des Grundumsatzes und der gesamten Energieanforderungen hilft dabei, eine Über- oder Unterfütterung zu vermeiden und stellt sicher, dass das Pferd mit allen notwendigen Nährstoffen versorgt wird, um gesund zu bleiben und Spitzenleistungen zu erbringen.
Vermehrter Energiebedarf des Pferdes: Belastungsreferenzen und Trainingsfaktoren...
Der Energiebedarf eines Pferdes steigt mit der Intensität und Dauer der körperlichen Aktivität. Besonders bei Pferden, die in der Arbeit oder im Sport eingesetzt werden, ist eine präzise Anpassung der Fütterung erforderlich, um eine optimale Leistungsfähigkeit zu gewährleisten und gesundheitlichen Problemen vorzubeugen. Im Folgenden wird der vermehrte Energiebedarf eines 600 kg schweren Pferdes unter Berücksichtigung der verschiedenen Gangarten und Trainingsbelastungen detailliert analysiert.
Berechnung des vermehrten Energiebedarfs bei unterschiedlichen Gangarten und Trainingsintensitäten
Der vermehrte Energiebedarf (in kcal) ergibt sich aus dem Ruheenergiebedarf (RER), der durch einen Aktivitätsfaktor (AF) multipliziert wird. Dieser Aktivitätsfaktor spiegelt die Intensität der körperlichen Anstrengung wider und variiert je nach Gangart und Trainingsintensität.
Die Aktivitätsfaktoren (AF) für verschiedene Gangarten und Trainingsintensitäten basieren auf wissenschaftlichen Studien und praktischen Erfahrungen aus der Pferdefütterung. Der allgemeine Energiebedarf für ein 600 kg schweres Pferd im Ruhezustand wurde bereits mit 14.448 kcal/Tag berechnet.
Berechnung des vermehrten Energiebedarfs:
Der vermehrte Energiebedarf ergibt sich aus dem Ruheenergiebedarf (RER) und einem Aktivitätsfaktor (AF):
Gesamter Energiebedarf = RER×AF = Gesamter Energiebedarf Beispielberechnungen für unterschiedliche Gangarten:
1. Schritt (leichte Arbeit)
Dauer: 30 Minuten
Der Aktivitätsfaktor (AF) für leichte Arbeit im Schritt beträgt 1,2.
Der gesamte Energiebedarf für das Pferd beträgt:
14.448 kcal/Tag × 1,2 = 17.337,6 kcal/Tag.
Um den Energiebedarf für 30 Minuten zu berechnen, teilen wir den Tagesbedarf (17.337,6 kcal) durch 24 Stunden und multiplizieren mit 0,5, weil 30 Minuten 0,5 Stunden entsprechen.
Das ergibt: 361,4kcal.
Für 60 Minuten wird die Zahl eben nur verdoppelt:
Das ergibt: 722,8kcal.
2. Trab (mittlere Arbeit)
Dauer: 30 Minuten
Der Aktivitätsfaktor (AF) für mittlere Arbeit im Trab beträgt 1,5.
Der Gesamte Energiebedarf für das Pferd beträgt:
14.448 kcal/Tag × 1,5 = 21.672 kcal/Tag.
Um den Energiebedarf für 30 Minuten zu berechnen, teilen wir den Tagesbedarf (21.672 kcal) durch 24 Stunden und multiplizieren mit 0,5, weil 30 Minuten 0,5 Stunden entsprechen.
Das ergibt: 452,8kcal.
Dauer: 60 Minuten
Der Aktivitätsfaktor (AF) für mittlere Arbeit im Trab beträgt 1,5.
Der Gesamte Energiebedarf für das Pferd beträgt:
14.448 kcal/Tag × 1,5 = 21.672 kcal/Tag.
Für 60 Minuten teilen wir den Tagesbedarf durch 24 Stunden und multiplizieren mit 1, da 60 Minuten 1 Stunde entsprechen.
Das ergibt: 905,6kcal.
Galopp (schwere Arbeit)
- Dauer: 30 Minuten
Der Aktivitätsfaktor (AF) für schwere Arbeit im Galopp beträgt 2,0.
Der Gesamte Energiebedarf für das Pferd beträgt:
14.448 kcal/Tag × 2,0 = 28.896 kcal/Tag. - Um den Energiebedarf für 30 Minuten zu berechnen, teilen wir den Tagesbedarf (28.896 kcal) durch 24 Stunden und multiplizieren mit 0,5, weil 30 Minuten 0,5 Stunden entsprechen.
Das ergibt: 604,0kcal.
- Dauer: 60 Minuten
Der Aktivitätsfaktor (AF) für schwere Arbeit im Galopp beträgt 2,0.
Der Gesamte Energiebedarf für das Pferd beträgt:
14.448 kcal/Tag × 2,0 = 28.896 kcal/Tag. - Für 60 Minuten teilen wir den Tagesbedarf durch 24 Stunden und multiplizieren mit 1, da 60 Minuten 1 Stunde entsprechen.
Das ergibt: 1.208,0kcal.
Intensives Training (z.B. Wettkampftraining):
Dauer: 90 Minuten (Wechsel zwischen Trab und Galopp)
Der Aktivitätsfaktor (AF) für sehr schwere Arbeit im intensiven Training beträgt 2,5.
Der Gesamte Energiebedarf für das Pferd beträgt:
14.448 kcal/Tag × 2,5 = 36.120 kcal/Tag.
Um den Energiebedarf für 90 Minuten zu berechnen, teilen wir den Tagesbedarf (36.120 kcal) durch 24 Stunden und multiplizieren mit 1,5, weil 90 Minuten 1,5 Stunden entsprechen.
Das ergibt: 2.258,3kcal.
Abschließende Betrachtung.
Einführung: Vermehrter Energiebedarf des Pferdes bei verschiedenen Belastungen...
Die Berechnung des vermehrten Energiebedarfs eines Pferdes unter Berücksichtigung der körperlichen Belastung und der Trainingsintensität ist entscheidend für eine zielgerichtete und gesunde Fütterung. Ein 600 kg schweres Pferd hat unter normalen Bedingungen einen Grundumsatz von rund 14.448 kcal pro Tag. Dieser Wert stellt den Energiebedarf im Ruhezustand dar, der jedoch je nach Aktivität und Trainingsintensität stark ansteigen kann.
Die körperliche Arbeit des Pferdes, insbesondere die Gangarten Schritt, Trab und Galopp, erfordert eine deutliche Erhöhung des Energiebedarfs. Während leichtes Training im Schritt nur einen moderaten Anstieg der Energiezufuhr erfordert, führt intensives Training im Galopp oder sogar in Wettkampfsituationen zu einem signifikanten Anstieg des Energiebedarfs. So kann der Energiebedarf eines Pferdes mit einer Aktivitätsintensität von 2,5 (z. B. in einem intensiven Wettkampftraining) den Grundumsatz um das 2,5-fache übersteigen.
Die konkreten Berechnungen verdeutlichen, dass ein Pferd für eine Stunde intensiven Galopps etwa 1.200 kcal benötigt, während 30 Minuten leichten Schrittes nur etwa 360 kcal beanspruchen. Diese Werte verdeutlichen die Notwendigkeit, die Fütterung in direkter Abhängigkeit von der Trainingsintensität und dem Energieverbrauch des Pferdes zu gestalten, um einer Unter- oder Überversorgung vorzubeugen.
Zusätzlich ist es wichtig, nicht nur den Energiebedarf für die aktive Phase zu berücksichtigen, sondern auch den Erholungsbedarf nach intensiven Trainingseinheiten. In den Erholungsphasen müssen die Glykogenspeicher wieder aufgefüllt und die Muskulatur repariert werden. Daher ist die richtige Wahl und Menge der Futtermittel von großer Bedeutung, insbesondere in Zeiten erhöhter körperlicher Belastung.
Abschließend lässt sich sagen, dass eine präzise Berechnung und Anpassung des Energiebedarfs eines Pferdes nicht nur die Leistungsfähigkeit steigert, sondern auch seine langfristige Gesundheit und sein Wohlbefinden sichert. Eine individuelle Betrachtung jedes Pferdes, der Trainingsintensität und der spezifischen physiologischen Bedürfnisse ist daher essenziell für eine erfolgreiche und nachhaltige Pferdefütterung.
Im Zentrum steht das Pferd – und unsere Verantwortung ihm gegenüber.
(Armin Pinter, 2025)
horsefood-technologie®
Vision/Leitbild
…verabschiedet sich vom Marktjargon der Pferdefütterung – und etabliert eine neue wissenschaftliche Plattform.
Im Fokus steht ein präzises Verständnis dynamischer physiologischer Prozesse, der damit verbundenen differenzierten Nährstoffbedarfe und ihrer Bedeutung in allen Lebens- und Leistungsphasen des Pferdes.
Keine gesponserten Meinungen, keine Versprechungen – sondern ein konsequenter Anspruch: Pferdeernährung als wissenschaftlich fundiertes System, das Orientierung schafft und Entwicklung ermöglicht.